www.gpz-305.de

euronaut · Verfasst am: So Apr 10, 2011 6:15 pm Titel: Liebe und Hass

Hallo erstmal an alle,
ich bin neu hier und fange mal direkt mit einem Roman an, um Euch ein wenig meine Leidensgeschichte zu erzählen.
Ungefähr vor nem Jahr habe ich mir eine schnuckelige gpz305 gebraucht gekauft und hab mich mehr oder weniger sofort verliebt. Beim Kauf sagte mir der Verkäufer, dass es sein kann, dass sie manchmal an ner Ampel einfach aus geht, wär aber kein Problem, weil sie dann immer wieder anspringen würde. Bei der Probefahrt lief alles klasse und es traten keine Aussetzer auf. Also hab ich sie gekauft. Zuhause fings dann nach und nach an mit den Aussetzern. Die kleine sprang immer schwerer an und während der Fahrt, bevorzugt an Ampeln, sobald ich die Kupplung ziehe, geht die Drehzahl rapide in den Keller (so von 3-5k Umdrehungen) direkt auf 0 und der Motor geht aus. Zunächst sprang sie als noch an, aber dann irgendwann garnimmer. Nun fing ich an mal bissel hier und dort zu lesen und hab nach und nach paar Sachen ausgetauscht...angefangen mit ner neuen Batterie, über nen neuen Gleichrichter, dann nen neuen Anlasser (weil der alte durch die vielen Startversuche durch war). Nix Sad

. Immer noch die selber Leier. Angeschoben hab ich sie allerdings noch immer bekommen. Dann dachte ich mir, vielleicht ist ja was mim Vergaser und hab sie mal deswegen in ne Werkstatt gebracht (ich selbst bin Anfänger und hab sowas noch nie auseinander gebaut). Die ham dann paar Sachen bemängelt und behoben (wie z.B. neuen O-Ring am Benzinhan und ne Krümmerdichtung) und haben den Vergaser komplett gereinigt, Ventileüberprüft und eingestellt und Funktionstest gemacht....da lief alles. Als ich sie abholen wollte, waren es 10°C wärmer als sonst und er wollte mir zeigen wie sie schön rund läuft, aber sie sprang nicht an. Dann hab ich sie angeschoben und heim gebracht und seitdem nimmer gefahren. Das waren so die Highlights im letzten Jahr Wink

. Gestern hab ich mir dann gedacht, komm gib ihr noch ne Chance und habs einfach mal versucht und siehe da, nach 5-10 minuten sprang sie an. (stand seit August, also war ich sehr überrascht und glücklich). Ich konnt gestern super fahren, die Drehzahlen blieben konstant und auch beim Kuppeln blieb alles super. Davon angefixt wollt ich heute ne größere Tour machen, aber sie sprang nur sehr schwer an und ging auch immer wieder aus. Choke half auch nicht viel. Dann lief sie ma wieder ein wenig, aber beim Kuppeln wars dann wieder vorbei. Beim zünden klackerts und der Anlasser läuft, Motor pumpt aber springt nicht, bzw. nur kurz an und dann sofort wieder aus und es riecht aber auch nach Benzin, also würd ich als Leihe sagen, dass es evtl. eher an der Elektrik, als am Motor liegt. Hat jemand nen Rat? Der Seitenständerschalter scheint wohl auch nen Macken zu haben, nur weiß ich nicht, wie man sowas überbrückt. Die Bremsleuchte geht auch nur mit der Hinterradbremse an, mit der Vorderradbremse, also Hebel am Lenker, gehts nicht. Kann sowas da auch mit reinspielen? Komisch fand ich eben nur, dass es gestern ohne Probleme lief und heute nicht mehr, ohne dass ich was gemacht hab. Will sie eigentlich gerne behalten, aber so langsam werd ich immer ungeduldiger. Wäre nett, wenn mir einer von Euch helfen könnte. Bis dahin schonmal vielen Dank und bis hoffentlich bald,
euronaut

PS: Baujahr 87 / 34PS / 28k km

Lothi · Verfasst am: So Apr 10, 2011 7:14 pm Titel:

Hi Euronaut

Mal in Stichpunkten was mir da an Kupferwürmer einfällt:

Das braune extra-Kabel an der CDI auf Masse klemmen, da hängt u.a der Seteinständerschalter mit dran. Dieser Anschluß braucht Massekontakt damit der Bock läuft.
Mit dem Seitenständerschalter wird z.B. dieser Massekontakt im Ausgeklappten Zustand unterbrochen
Ein anderer Kandidat ist der Kupplungsschalter, der auch mit daran beteiligt ist
Gerne ist der Hauptkabelbaum vorne am Lenkkopf vergammelt: Tank ab und auf Scheuerstellen untersuchen
Das Zündschloß ist auch so ein Kandidat; das sollte am Besten mal aufgemacht werden (geht leicht, sind nur ein paar Schrauben zu lösen) und dann neu eingefettet werden wenn da brauner Modder drin ist
Dann ist da gerne der Lima-Stecker am Rahmendreieck, an dem die beiden Pickups hochgeführt werden: der gammelt auch mal gerne grünlich vor sich hin
Generell: Die Steckkontakte an der CDI und der Stecker zu Lima sollten gesäubert und dann mit weisser säurefreien Vaseline aus der Apotheke konserviert werden, dann gibts danach keine Probleme mehr.
Schaltplan gibts hier:[url] http://www.gpz-305.de/img/Dokumente/Schaltplan_GPZ-305.png[/url]

Was also würde ich machen wenns mein Mopped ist:

Alle Kontakte reinigen (Ohrputzstäbchen und Vaseline) und danach dick mit reiner weisser säurefreier Vaseline (für med. Anwendungen) konservieren. d.h. alle Stecker einmal auseinander.
Zündschluß raus, reinigen und wieder rein.
Dann die ganze "Anit-losfahr-wenn-Seitenständer-drauseen-Krams testweise lahmlegen (braunes Kabel auf Masse klemmen an der CDI)

Wenn da der Bremslichtschalter auf der anderen Seite schon nicht geht dann ist da sicherlich vorne irgendwas vergammelt (z.B. Kupplungsschalter)
Das dann nur einzeln beheben hilft eher nicht sonderlich, da mit sicherheit in kurzer Zeit dann das Nächste kommt.
-> Also Tank und Seitendeckel runter, Kontakte prüfen/reinigen, den Kupplungsschalter auch mit prüfen und dann mal weitersehen.
_________________
Grüsse

Lothi tach

euronaut · Verfasst am: Mi Apr 27, 2011 12:43 pm Titel:

Hallo Lothi,

erstmal entschuldige ich mich für die späte Antwort, aber ich habe es erst gestern geschafft mich um den Bock zu kümmern. Ich hab mir Deine Tips mal zu Herzen genommen und mir die Kontakte angeschaut. So im großen und ganzen scheinen sie OK zu sein, zumindest die, die ich mir angeschaut habe. Das Bremslicht über die Handbremse funktioniert wieeder, es lag scheinbar wirklich nur an den Kontakten direkt am Lenker. Diese habe ich abgezogen, bissel angekratzt und geputzt und dann gings wieder Smile

. Wenigstens ein Erfolgserlebnis. Bei den Kabeln, die aus der CDI kommen hab ich auch ein braunes Kabel gefunden, das über ne Steckverbindung wo anders hingeht Wink

. Kann ich das einfach auseinanderstecken und mit nem anderen Kabel so verlängern, dass ich es z.b. an den Motor klemmen kann, wo auch die Masse von der Batterie hängt?

Also ich hab dann alle Stecker soweit auseinander gezogen, überprüft und wieder zusammen gesteckt...dann ma versucht zu starten und sie geht auch an, nur leider dann sofort wieder aus, sobald ich das Gas wegnehm. Dann hab ich mir mal die Zündkerzen angeschaut und die waren total verkohlt. Die hab ich dann ma sauber gemacht, nochmal getestet ging bissel besser...paar mal den Anlasser leiern lassen und die Maschine laufen lassen mit Gas, wieder Zündkerzen ausgebaut und die waren wieder total schwarz. Ein weiteres Sympton ist ein lautes Klopfen oder Schlagen, wenn der Motor dann mal läuft, das kommt aber nur unter 1000rpm alles über 1000 oder eben so bei 3-4000rpm zeigt diese Geräusche nicht.

Noch was, was ich beim ersten mal vergessen habe zu schreiben ist, dass der Typ von dem ich sie habe, einen Doppelscheinwerfer angebaut hat und da auch beide Lampen brennen, allerdings nur schwach. Außerdem hat er Ochsenaugen verbaut und die hinteren Blinker einfach nur abgeklebt und hinten ins Dokumentenfach gelegt, is das ne adequate Lösung?

Hoffentlich hast Du noch den ein oder anderen Tip, ansonsten werde ich sie wohl schweren Herzens versuchen zu verkaufen, da ich als Anfänger alleine nicht in der Lage bin, sowas komplett zu reparieren sniff

.

PS: Sie hat auch noch ne Motad 2in1 Auspuffanlage, falls das noch was zur Sache beiträgt.

Lothi · Verfasst am: Sa Apr 30, 2011 11:10 am Titel:

Hi Euronaut

Das mit dem Anspringen und dann gleich wieder ausgehen wenn man was am Gas macht, und vor allem das Klopfen (unter 1000 ???) das ist sehr eindeutig ein Problem mit deutlich unsynchronisierten Vergasern! Mal ganz davon abgesehen daß der Leerlauf bei warmen Motor irgendwas bei 1200-1400 liegt, bei kalten mit Choke > 3000.
Da kommst Du nicht umhin die auszubauen, alle Ablagerungen mit Essigessenz auflösen, rausbürsteln und dann wieder zusammenbauen und danach dann genau synchronisieren !
Anleitung gibts ja auf der Homepage.

Die Symptome die Du zuerst geschildert hattest sind dagegen eher ein Elektrikproblem. Dazu dann das braune CDI-Kabel mit irgendwas auf Masse legen; muß nicht bis zum Motor runter gehen, irgend eine Schraube in der Nähe langt auch (z.B die von den Zündspulen, die sollten sowieso gereinigt und gefettet werden)
_________________
Grüsse

Lothi tach

TrY13 · Verfasst am: Di Mai 03, 2011 6:03 pm Titel: Klopfen hab ich auch

Das mit dem Klopfen hab ich auch Sad

, klingt so als ob jemand entschieden raus will.
Ist es wirklich Vergasersache?
Mein Vater meinte, dass es auch daran liegen kann, weil bei niedriger Drehzahl zuwenig Öldruck aufgebaut wird.
Die Vergaser sind übrigens noch net gescheit eingestellt, sie verschluckt sich noch beim Gasaufmachen, aber das krieg ich hin.

Lothi · Verfasst am: Mi Mai 04, 2011 7:21 am Titel:

Lothi · Verfasst am: Fr Mai 20, 2011 2:30 pm Titel:

So, ich habe die Kupplungsgeschichte abgezwickt und in den Motorenbereich verschoben -> http://www.lothi.org/forum/gpz-305/viewtopic.php?t=1060

Das Klackern vom Kupplungskorb ist natürlich weg sobald man beginnt die Kupplung leicht zu ziehen. Das ist auch eher Drehzahlunabhängig, zumindest solange noch keine nennenswerten Fliehkräfte auftreten.

Das andere Klackern wenn die Vergaser ausser Sync sind ist eher von der Drehzahl abhängig und wird noch eher lauter wenn man untertourig leicht Gas gibt; tritt aber nur um den Standgasbereich herum oder niedertourig auf

Aber das Klackern klingt in beiden Fällen auf den ersten Blick sehr ähnlich.
_________________
Grüsse

Lothi tach